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14th International Conference of Young Scientists of the Academic Coordination Centre (ACC)

17. Mai 2021

 

Anlässlich der 14th International Conference of Young Scientists of the Academic Coordination Centre (ACC) in the Euroregion Neisse-Nisa-Nysa hielt Prof. Dr. Andreas Bühn (Bautzen) die Eröffnungsrede zum Thema “Shadow Economies in Highly Developed OECD Countries: Common Knowledge and Future Development” (Schattenwirtschaften in hochentwickelten OECD-Ländern: Allgemeinwissen und künftige Entwicklung). Der Volkswirt Andreas Bühn, der bereits seine Dissertation an der TU Dresden zum Thema „Informelle ökonomische Aktivitäten“ verfasst hatte und der seitdem mehrere Publikationen und Vorträge mit dem Fokus Schattenwirtschaft veröffentlicht hat, brachte die aktuelle Situation auf den Punkt: Selbstständigkeit und Arbeitslosigkeit haben den größten Einfluss auf die Entstehung von Schattenwirtschaft, gefolgt von Steuermoral, dem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP), der unternehmerischen Freiheit, indirekten Steuern und der Einkommensteuer. Neben der indirekten Steuer- und Einkommenssteuerbelastung, die die Regierung direkt durch politische Maßnahmen beeinflussen kann, sind Selbstständigkeit und Arbeitslosigkeit von großer Bedeutung für die Entstehung von Schattenwirtschaft. Bühn stellt fest, dass Arbeitslosigkeit durch entsprechende wirtschaftspolitische Maßnahmen kontrolliert werden könne; daneben dürfte eine Stärkung der jeweiligen Institutionen und der Steuermoral die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Selbstständige einen angemessenen Anteil ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten in die Schattenwirtschaft verlagern. Die größte Herausforderung bestehe nach wie vor darin, Schattenwirtschaftsaktivitäten so in die offizielle Wirtschaft zu bringen, dass Waren und Dienstleistungen, die zuvor in der Schattenwirtschaft hergestellt wurden, in den kommenden Jahren in der offiziellen Wirtschaft hergestellt und bereitgestellt werden. Gerade in der Nach-Corona-Zeit wäre es wichtig, dass die Regierungen zusätzliche Steuereinnahmen generieren könnten, um die Hilfsprogramme der letzten 18 Monate refinanzieren zu können. Interessant wäre es zu erfahren, ob und wie sich während der Corona-Zeit die Anreize für den Einstieg in die Schattenwirtschaft verändert haben, zumal das Vertrauen gegenüber der Regierung und den Behörden Schaden genommen hat, die Arbeitslosigkeit bei sinkendem BIP gestiegen ist, allerdings aber die Zahl der Selbstständigen gesunken ist, was letztlich zu einer Verringerung der Beteiligung an der Schattenwirtschaft geführt haben sollte.

Die jährliche Konferenz junger Wissenschaftler der Hochschulen in der Euroregion Neiße musste 2021 online stattfinden. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Kollegen des Standortes Jelenia Góra der Uniwersytet Ekonomiczny we Wrocławiu. In vier Sektionen wurden Ergebnisse von Forschungs- und Abschlussarbeiten in zehnminütigen Vorträgen vorgestellt: mehr als zwanzig Studierende sowie Promotions-Studierende der ACC-Mitgliedshochschulen und internationale Gaststudierende und Promovenden gaben Einblicke in unterschiedliche Disziplinen. Eine Jury, der auch Prof. Dr. Andreas Bühn angehörte, prämierte zum Abschluss des Tages die besten Vorträge aus allen Sektionen.

Die Berufsakademie Sachsen ist mit ihrem Standort Bautzen seit 2019 Mitglied des Akademischen Koordinierungszentrums (ACC) der Euroregion Neiße – Nisa – Nysa. Im Dreiländereck sind von sächsischer Seite noch die Hochschule Zittau-Görlitz und das Internationale Hochschulinstitut Zittau der TU Dresden am ACC beteiligt, von polnischer Seite drei Hochschulen aus Jelenia Góra (die Karkonoska Państwowa Szkoła Wyższa und die Außenstellen der Politechnika Wrocławskiej und  der Uniwersytet Ekonomiczny we Wrocławiu) und in Tschechien die Technische Universität Liberec. Das Akademische Koordinierungszentrum wurde im Jahre 1991 in der Euroregion Neiße mit dem Ziel gegründet, die Hochschulausbildung sowie die Wissenschafts- und Forschungstätigkeit der Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschulen, die im tschechisch-deutsch-polnischen Grenzgebiet liegen, zu koordinieren. Mit seinen Aktivitäten fördert das ACC in erster Linie die Zusammenarbeit zwischen den Partnerhochschulen in den Bereichen Didaktik, Wissenschaft und Forschung. Mehr zum ACC: https://acc-ern.tul.cz/de/ 

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